Difference between revisions of "Tito"

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(Zurück in die Hölle und wieder hinaus)
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Am nächsten Tag fuhren sie zum " Bunker ". Schon unterwegs hatte sich eine gewisse Beklemmung bei Tito breit gemacht. Sie traten aus dem hellen Sonnenlicht des Spätherbstmorgens in die kühle nach Metall riechende Dunkelheit der Schleuse zum Bunker hinein. Tito stand Nahe bei der Tür nach draussen, die sich langsam schloß, um den Abschiedsgruß der Sonne entgegennehmen zu können. Die nächsten Monate würden hart sein.
 
Am nächsten Tag fuhren sie zum " Bunker ". Schon unterwegs hatte sich eine gewisse Beklemmung bei Tito breit gemacht. Sie traten aus dem hellen Sonnenlicht des Spätherbstmorgens in die kühle nach Metall riechende Dunkelheit der Schleuse zum Bunker hinein. Tito stand Nahe bei der Tür nach draussen, die sich langsam schloß, um den Abschiedsgruß der Sonne entgegennehmen zu können. Die nächsten Monate würden hart sein.
Die Tournee war noch nicht beendet, solange die andern unterwegs waren durfte er also in Toto´s Käfig
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Die Tournee war noch nicht beendet, solange die andern unterwegs waren durfte er also in Toto´s Käfig... Wenn die Tour zurückkam würde er wieder kämpfen müssen um einen eigenen Käfig zu kriegen...
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Er hatte sich zurückgekämpft. Als die anderen von ihrer jährlichen Fahrt zurückkamen hatte er erstmal gehörig Prügel bezogen. Klar die Einzelkäfige waren dem Besten vorbehalten was der " Bunker " vorgebracht hatte, oder denen, die gerade ausgebildet wurden um notfalls auch in der Oberwelt eingesetzt werden zu können. Alle anderen kamen in die Grube oder in den Krankentrakt. Er hatte zwei Wochen im Krankentrakt verbracht bevor er wieder fit genug war sich in der Grube zu beweisen. Dort hatte er etwa vier Wochen bleiben müssen um die Chance auf einen Einzelkäfig zu erhalten. Er schaffte es im ersten Versuch! Ob durch Glück oder Können, EGAL, er hatte es geschafft. Er bekam sogar noch die wichtige Aufgabe die Hostewicks bei der Ausbildung zu unterstützen... Schließlich kannte er die Oberwelt. Diese Ehre gebührte sonst nur Kalibern wie Vito und den anderen Familienältesten!!!
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... und dann verletzte er die OBERSTE REGEL für das Überleben im " Bunker "! SEI NIEMALS DEINER STELLUNG SICHER!
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Der Erzeuger seines Herrn und Meisters, der unumstrittene Herrscher des " Bunkers ", Gunther, der Grausame, befahl ihn zu sich. Natürlich warf er sich vor diesem Gott zu Boden, doch nicht so, wie die anderen Bewohner die direkt dieser fleischgewordenen Geißel der Menschheit gehörten... Er kniete vor ihm in der Haltung eines Ghouls der dem Kind des entsprechenden Fürsten gehört...

Revision as of 18:41, 25 April 2010

5 Einsätze (dreimal Arena und zweimal als Vito) 18 (39), Bull-Ghoul von Alexander Löwe, Pitfighter- Besonderheiten in der Pit. Er trinkt während er rausläuft aus einer undurchsichtigen Plastikflasche etwas und gibt sie bei einem irgendwie deplaziert wirkenden Herrn im Buisnessanzug ab. Er wirkt aufgeputscht dadurch... Sollte jemand ein scharfes Auge darauf haben wird er bemerkten dass der andere Kerl die Flasche behandelt wie eine Kostbarkeit und scheinbar die letzten Tropfen von was auch immer trinkt. Verhalten: Je nach Umgebung, wenn er aufpassen muss was er sagt: Extrem unsicher, ansonsten: Arrogant, herzlich oder unsicher(je nachdem wie Kampfstark er das Gegenüber einschätzt).

Titelsong: American Bad Ass´ von Kid Rock > http://www.youtube.com/watch?v=JKkb8JJY2nI

Faustregel:

-Vampire und deren Diener: Unterwürfig- Unsicher (Machtvolle Vampire und deren Diener, Vampire die von der Gesellschaft akzeptiert werden [natürlich gibt es für ihn nur EINE Gesellschaft]- Unterwürfig; Vampire und Diener de er nicht einschätzen kann- Unsicher [Das sind die meisten]), Arrogant (Vampire über die gelacht werden darf und deren Ghule), Kollegial (Die Zwillinge aus dem Vorher/Nachher), Gönnerhaft (Ghule die er kennt und die weniger wissen als er haben und dies auch offen zugeben und ihn deshalb um Hilfe bitten (ob sie das nun als Masche haben oder nicht, er kann das nicht wirklich erkennen)- Ägypter Assis, Carmen)

-Leute denen er übern Kopf spucken kann: Arrogant, die körperliche Überlegenheit ausspielend (Leute die in diese Kathegorie fallen sollten den Wookie gewinnen lassen;-)) )

-Leute denen er nicht übern Kopf spucken kann: Vorsichtig

-Leute die ihm übern Kopf spucken können: Äh ja, mal sehen...

-Arenakämpfer: Bandbreite reicht von Arrogant (Gulag) über Kollegial (Schmidt) bis hin zu vorsichtig (da hat er noch keinen;-) )

Tito (Bull-Smith): "Nr. 320906/401208-8-700818 - Zum Kämpfen geboren. Der letzte Krieger" (Charakterentwicklung)

Prolog: Käfige

Eigentlich isses ganz einfach. Wir lebn alle in Käfigen! Manche sin offensichtlich, manche nich... De erste Käfig den ich kannte, des war die " Grube "... aber ich wusste es nich. Weil, weste, wenn du dich immer midden Hunden, oder den andern die mehr so sin wie du ums Essen kloppen musst, oder um nen Platz zum pennen, oder dich verstecken musst... Es is halt, man hat keine Zeit... Man schläft, man kämpft, man flieht, man kämpft, man isst, man schläft. Zeit vergeht... immer das Selbe... Man kennts nich anners.

Der zweite Käfig, das war dann nen richtiger Käfig. Stahlstangen, 10 cm Durchmesser, dazwischn 15 cm frei immer. Mit 15, 20 annern auf ca. 30 Quadratmetern... Und früher war man immer unterwegs... die "Grube" is nämlich ein Tunnelnetzwerk. Des war hart. Da war ich dann drei oder vier Jahre lang drin drinn, weis nich genau. Frühstück gabs für alle, dann Sprechen lernen und wieder innen Käfig. Die annern Mahlzeiten gabs dann nur am Rand... Da wurde das Essen reingeschoben. Musste man schnell sein und viel aushalten. Sin auch ein paar zerquetscht worden bei... Die wurden auch gegessen, roh... Guckt nich so blöd ,ja! Besser als verhungern...würde so Pisser wie euch gern mal sehen... wieviel von dieser Scheißmoral noch über bleibt, wenn ihr in so ner Situation seid! Tote, also richtig Tote kriegen, sowieso nix mehr mit... Aber lassn wir das.

Irgendwann ham sie dann gesagt ich hätts jetz auch, ich könnt auch raus. Die erste Zeit wars ja noch okay, aber Darius is da schnell rausgekommen, gut warn noch en paar andre gute Leute dabei... aber mit Darius hab ich mich immer gut verstanden. Aber der war nich so lange dort. Darius is ziemlich fix mit dem lernen, ich brauchte ein bissel länger.

Ich bekam nen eigenen Käfig, endlich!!! Dachte ich... naja ... das Problem an Käfigen is, immer wenn man in nen neuen kommt, dann fällt einem auf, dass der auch nicht das Wahre is. Erst will man zurück in den Alten und dann... nach ner Weile, also wenn man sich im Neuen eingwöhnt hat, dann hat man Zeit, guckt sich um und sieht:" Hey, hinter den Gittern, da is was anderes! Das muss besser sein als das hier drin, sonst könnte es ja jeder haben! " Lacht nur ! Ihr guckt euch Leute wie mich an und denkt: Oh, mein Gott, man is der DÄMLICH! Viel Muskeln, wenig Hirn, aber jetzt, ahhh jetzt erkennt ihr´s. Ihr habt allen ernstes die Lügen eures Lebens geglaubt, was??? Euer ganzes BESCHISSENES Leben lang seit ihr Penner damit beschäftigt es " besser " zu haben als andere, schlauer zu sein als andere und euch vorzumachen ihr wärt FREI!!! Und jetzt kommt so´n Dussel wie ich und sagt euch die Wahrheit! IHR seid die IDIOTEN. Ich hab die Wahrheit erkannt und mich damit abgefunden...

Schafft IHR das auch???

Im " Bunker "

Die Tür öffnete sich. Das Tier stand zu voller Größe aufgerichtet vor ihm und sah ihn herausfordernd an. Keine Scheu, im vollem Bewußtsein seiner absoluten körperlichen Überlegenheit... Joseph lies sich nicht aus der Ruhe bringen. Er beobachtete es heimlich während er vorgab weiterhin mit seinen Papieren beschäftigt zu sein... Der Große würde noch lernen, dass man von der Körpergröße her nicht auf Kraft schließen konnte. Genauso wie er, besser früher als später, begreifen würde das Stärke nicht nur Kraft bedeutete.

Er stellte Augenkontakt her. " Komm rein ", befahl er. Das Tier gehorchte. " Mach die Tür zu ". Wieder gehorsam ohne zögern... Joseph schmuntzelte in sich hinein, als er in den Augen des anderen zunächst Verwunderung, dann Erkenntnis und schließlich eine Mischung aus Furcht und Zorn wahrnahm. " Oh, jaaahh, du Scheißkerl, ich bin nicht so stark wie du... aber das ist auch GARNICHT nötig ", dachte er und lächelte dem anderen jovial zu, während er auf den Stuhl deutete. " Setz dich... ähhh Tito, nicht war??? " Der Bull setze sich, vorsichtig, als erwarte er, dass der Stuhl ihn wahlweise angreifen oder zusammenbrechen würde, oder dass sonst irgendeine unbekannte Gefahr auftauchen könnte, und nickte bestätigend. Joseph grinste wieder, immer das Selbe mit den Typen...

Joseph war zufrieden. Dieser Tito war natürlich keine große Leuchte, dass war kein Bull- Ghoul, aber er schien eine gehörige Portion Ehrgeiz zu haben. Die meisten seiner Art ließen die Erklärung was in den nächsten 10- 15 Jahren auf sie wartete stumm über sich ergehen... Nach spätestens 30 Minuten verfielen sie in stumpfes Vor- sich- Hin- starren und bekamen nichts mehr mit. Dieses Exemplar jedoch hatte hin und wieder sogar nachgeharkt. Zweifellos, der Bruder schien intelligenter zu sein, nach allem was sein Meister gesagt hatte, aber dieser Tito schien entschlossen dies durch Hartnäckigkeit auszugleichen. Intelligenz konnte eher zum Problem werden als Ehrgeiz. Mit anderen Worten... Er, Joseph hatte die Perle zur Ausbildung bekommen, während sein Vetter Thomas sich mit dem Problemfall beschäftige musste... Ausgezeichnet !!!

Heute war schlimm gewesen... Der andere Ghoul, ein Hostewick, hatte ihm gesagt was er noch alles lernen musste und warum und das er, Joseph, ihm das jetzt beibringen sollte. Immer nach dem Frühstück. Und dann nach dem Mittagessen. Bis zum Kaffee trinken, danach sollte er von Vito RICHTIG kämpfen lernen, so wie es den MEISTERN gefiel. Und es würde SEHR lange dauern, bis er so war wie die Meister ihn haben wollten. Wenigstens hatte Joseph gesagt, dass Tito GUT war...weil er manchmal wenn er etwas nicht verstanden hatte gefragt hatte... und Tito hatte viel nicht verstanden, aber manches hatte wichtig geklungen... er hatte sich sehr unwohl gefühlt deshalb, aber Joseph hatte gesagt es sei nicht schlimm dumm zu sein ( also etwas nicht zu verstehen ), sondern es sei schlimm dumm zu bleiben, weil man nicht sagt dass man etwas nicht versteht. Da war Tito froh gewesen und hatte alles gefragt... Das hatte Joseph dann böse gemacht... Er sagte dann, dass Tito nicht nerven soll... was auch immer das nun wieder war. Aber dann hatte kleine Ghoul etwas netter gesagt, dass Tito im Laufe der Zeit vieles selber herausfinden würde oder dass man dass, was Worte genau hießen auch garnicht wissen musste, wenn man weiter zuhörte und grob erkannte was wichtig sei. Tito hatte das nach einem Beispiel von Joseph verstanden. " Du weist nicht was ein Apfel ist, aber wenn ich sage: Es gibt heute Apfelbrei zu essen, ähh, du weißt doch was Brei ist oder???" ( Tito hatte genickt und gesagt was er unter Brei verstand )..." Gut, gut ähhh... dann weist du das es Brei zu essen gibt. Folglich muss Apfel etwas sein was man zerdrücken kann um es dann zu essen... Was genau ein Apfel ist ist also nicht nötig um die Aussage, dass es Apfelbrei zu essen gibt zu verstehen !" Joseph konnte gut erklären!

Tito´s Kopf schmerzte, er hatte das Gefühl einen harten Kampf ausgefochten zu haben. Er war kaputt. Vor einigen Jahren waren die Bleichen über ihn und Darius gekommen und hatten sie mitgenommen. Darius und er hatten stets Furcht vor ihnen gehabt, denn die Bleichen waren viel stärker als die anderen Zweibeiner. Sie kamen in unregelmäßigen Abständen und holten, wen auch immer sie von den anderen Handhabern kriegen konnten. Inzwischen wußte er natürlich, dass die " Bleichen " Vampire waren, die rechtmäßigen Herren aller Lebewesen. Darius und er waren Ghoule. Bull- Ghoule, genauer. So wie die anderen, die auch aus der " Grube " gekommen waren. Man hatte ihnen beiden beigebracht " vernünftig " zu sprechen. Das war sehr schon sehr schwierig. Naja, sie hatten schon Worte benutzt. Ein paar Brocken, dass hatte gereicht. Darius hatte sie ihm beigebracht und der kannte sie von Toto. Der war auch geholt worden, lange bevor Darius und Tito sich gefunden hatten. Sie waren lange Zeit zusammen unterwegs gewesen, hatten sich länger verstecken können als die andere. Denn Darius war seehr klug. Heute wusste er, dass die Vampire ihnen nur helfen wollten. Sie brachten die Bull- Ghoule, sobald sie nicht mehr gefüttert werden mussten, in die Grube, damit sie lernten zu kämpfen und holten sie, wenn sie würdig und bereit waren, heraus damit sie alles lernten um ihren Herren dienen zu können, so wie es ihre Aufgabe war. Es gab auch andere Ghoule. Und es gab Menschen, Unwissende, die nicht würdig waren zu dienen und deshalb den Vampiren nur Nahrung gaben. Sie wurden " Draußen " gehalten. In Städten. Tito hatte Bilder davon gesehen... Manchmal hatte ein Mensch Glück und durfte auch dienen... Sie wurden auch Ghoule, aber das war nicht ganz das Selbe, denn er und die anderen " geborenen Ghoule " mussten nicht lernen zu dienen. Darius und er waren mit vielen anderen Ghoulen, die auch erst noch lernen mussten die Weisungen der Meister zu verstehen in einen großen Käfig gesteckt worden. Jetzt wo sie das konnten bekamen sie ihren eigenen Käfig... Das war " gestern " passiert. Jede Familie hatte ihre Käfige im selben Block. Darius und er hatten schon gewusst, dass es Unterschiede gab... Sie hatten die selbe Hautfarbe und waren auch vom Körperbau leicht unterschiedlich von anderen gewesen, auch Toto, den Darius wiedererkannt hatte, sah so aus wie die beiden. Und Vito und einige andere, und sie waren im selben Block. Vito, der Älteste der Familie und ihr " Großvater ", hatte " gestern " gesagt, dass man wenn man die Zeichen in ihrem Nacken deuten konnte, auch sehen konnte das sie Brüder waren und vieles mehr. Aber die beiden konnten die Zeichen nicht verstehen. Nur das erste Zeichen war bei allen Mitgliedern einer Familie gleich, dass war leicht... Bei ihm und Darius waren nur die letzten sechs Zeichen unterschiedlich, deshalb waren sie Brüder, dass hatten sie begriffen. Sie wußten nicht genau was das hieß, aber es hörte sich GUT an. Trotzdem war alles schwierig. Sie hatten soviel lernen müssen und sie mussten noch so viel mehr lernen... Kämpfen, dass war einfach, dass konnten sie. Aber jetzt mussten sie kämpfen UND lernen...

Licht

Die Tür schloß sich. Hinter Tito lagen 36 Jahre. Sein ganzes bisheriges Leben. Bald würde Joseph die andere Tür öffnen und ihm die ersten Schritte in sein neues Leben weisen. Joseph betrachtete den Bull- Ghoul. Tito hatte den Kopf gesenkt, die Lider fast geschlossen, während sich die Haut mit kaltem Angstschweiß bedeckte... Was wohl in ihm vorging? Waren es die selben Gedanken die er, Joseph, vor fast 300 Jahren ebenfalls gedacht hatte, als er an einem grauen Novembertag das erste Mal das Anwesen seines alten Gebieters verließ um dessen Kind in die neu entstehenden vereinigten Staaten von Amerika zu folgen? Wahrscheinlich... Als er glaubte Tränen in den Augen des Hünen glitzern zu sehen wandte er sich rasch ab... Tito würde nicht mehr lange sein Problem sein! Er hatte ihn 15 Jahre lang an der Backe gehabt...

Okay, sie warn gut zurecht gekommen. Ja, Tito war ein eifriger Schüler gewesen. Es war nett gewesen mal wieder deutsch mit wem reden zu können, auch wenn der Kerl ein hirnrissiger Idiot ohne Anstand und Benehmen war... DAS wars auch! Er musste nurnoch dafür sorgen, dass der Trottel ohne Schaden anzurichten in der Hamburger Zentrale des Invictus ankam. Dort würde Titos Domitor in Empfang nehmen. Alexander Löwe war einer drei " Söhne " Gunther Löwe´s. Alle drei hatten sich mit Gunther überworfen. Sie lehnten die, zugegeben etwas archaische, Lebensweise ihres Erzeugers ab. Dennoch hielt Gunther sich an seine Versprechen, jedem seiner Kinder einen Bull- Ghoul zu einem Drittel des eigentlichen Preises zu überlassen. Julius hatte abgelehnt. Seiner Meinung nach würde dies nur die " abscheulichen Machenschaften " Gunthers fördern. Er war der jüngste der drei. Tatsächlich waren die vier auch aus der Sicht der Sterblichen verwandt. Gunther war der Onkel von Alexander, der Großvater von Karl und der Urgroßonkel von Julius. Blut war in mehrerlei Hinsicht wirklich dicker als Wasser.

Tito versuchte den Bunker zu hören, all die Geräusche die ihm so, vertraut, waren. Aber da war nur Stille. Der Abschied war seltsam gewesen... Irgendwie er konnte es nicht beschreiben. Vito hatte ihn immer wieder daran erinnert artig zu sein, dass er sich melden sollte, erklärt das da draußen alles anders war. Er sollte wachsam sein, er sollte gut aufpassen und beobachten und lieber erstmal den Mund halten immer. Er hatte ihn umarmt. Nicht wie sonst, kurz, sondern lange, so als wollte er sie nicht gehen lassen. Auch die andern waren dabei gewesen, eine Viertelstunde für jeden der Brüder mit der Familie. Zum Schluss gab es keinen der keine Tränen in den Augen hatte.

Er war emotional aufgewühlt. Ein Chaos an Gefühlen, für die meisten davon kannte Tito nicht einmal die Worte.

Die Tür in Richtung Bunker öffnete sich noch ein Mal. Thomas und Darius betraten die Schleuse. Tito straffte sich. Sein Bruder trat wortlos neben ihn. Joseph war sich nicht ganz sicher ob Alexander und Karl sich abgesprochen hatten. Es würde zu den Beiden passen. Andererseits waren die Bull´s der Familie Nr. 8, alias Smith, auch am ehesten für ein Leben da draußen geeignet, da sie für ihre Art sehr unauffällig waren. Ihre Haut hatte eine fast gewöhnliche Färbung und ihre Gesichtsphysionomie ließ nur Eingeweihte erkennen, dass diese Nasen eben nicht nur darauf zurückzuführen waren, dass sich die Jungs für Geld ihre Fresse polieren ließen. " Nun?, bereit für die Welt da draußen? " Die Angesprochenen nickten stumm. " Wortkarg, wie immer ", er zwinkerte den Beiden aufmunternd zu. Sie nickten, unisosono. " Nun mach schon ", fuhr Thomas ihn an, " will hier keine Wurzeln schlagen ". Joseph zuckte die Schultern und öffnete die Tür...

" Scheiße, Du Arsch nimm die Lampe runter! " Tito und Darius versuchten ihre Augen vor dem grellen Sonnenlicht abzuschirmen. Thomas lachte: " Ihr Idioten, dass ist die Sonne, die kann man nich mal eben so vom Himmel holen! Willkommen in der wirklichen Welt! " Er drängte sich an den Brüdern vorbei. Thomas hatte an seine Sonnenbrille gedacht. " Macht nicht son Theater." Auch Joseph war ein wenig geblendet, weshalb er gereizter reagierte als beabsichtigt... Er hätte dran denken sollen das die zwei das erste Mal in ihrem Leben mit Sonnenlicht konfrontiert wurden. Wäre er allein gewesen hätte er sich vielleicht entschuldigt, aber vor Thomas... NEIN! Die Hostewick gingen zu dem wartenden Taxi.

Jimmy, der Fahrer, ein Ghoul, der aber nicht als solcher geboren war und den Bunker nur selten von innen gesehen hatte, war ausgestiegen und betrachtete mit einer Mischung aus Furcht und Neugier die beiden Bull´s. Die Geschehnisse im Bunker waren in der Domäne New York allgemein DAS Thema für Spekulationen aller Art. Sein Meister, Vindrazul, war einer der Züchter, mehr wusste er nicht. Er hatte sich einige Male die Kämpfe dort ansehen dürfen und auf Wunsch seines Herrn einige Male am Etikette- Unterricht teilgenommen. Die andern Ghoule hatten ihm DEUTLICH zu verstehen gegeben, was sie von einem so unwürdigen Diener hielten. Garrock, den Vindrazul dazu " verdonnert " hatte ihn zu beschützen war regelrecht angeekelt von ihm gewesen. Er und die andern Bull´s hatten darüber diskutiert welchen Verbrechens gegenüber seinem Gebieter Garrock sich wohl schuldig gemacht hatte um diese Strafe zu verdienen. Sie waren schnell zu dem Schluss gekommen, dass es vielleicht garnicht Garrock´s Schuld war und Jimmy wohl was falsch gemacht hatte... Vindrazul war schließlich eindeutig ein sehr netter Meister und anstatt dieses Stück menschlicher Scheiße zu vernichten gewährte er ihm die Gunst hier am Unterricht teilzunehmen. Farunar, der Hostewick Vindrazul´s, hatte diese Theorie indirekt bestätigt, indem er Jimmy bei jeder Gelegenheit kritisierte. Jimmy hatte keine Chance gehabt. Als er versuchte bei seinem Meister Unterstützung zu bekommen hatte dieser geantwortet, dass er gehofft habe Jimmy würde schnell lernen sich anzupassen. Er habe sich wohl darin getäuscht und Jimmy überfordert und er müsse wohl jemand andern für diese Aufgabe zu finden. Das war das letzte Mal gewesen, dass Jimmy im Bunker war. Jimmy hatte sich das Hirn zermartert bei welcher Aufgabe er versagt hatte.

Tito konnte kaum etwas sehen und er zitterte. Nicht vor Angst, nein! Die Luft war so anders. Alles drehte sich. Er ging erstmal in die Hocke. Sollte ein Angreifer kommen bot er so weniger Angriffsfläche. Ob es Darius ähnlich schlecht ging? Insgeheim hoffte er es...

Zurück in die Hölle und wieder hinaus

Tito trat die Reise nach Amerika mit gemischten Gefühlen an. Er hatte es geschafft sich halbwegs an die große Verantwortung und die vielen Unabwägbarkeiten eines Lebens außerhalb des " Bunkers " zu gewöhnen. Natürlich hatte er viel mehr Freiheiten nun und er genoß es auch. Er durfte jederzeit nach draußen, er durfte jeden Ort in Hamburg betreten, er durfte nicht nur Kontakt zu anderen Ghoulen haben, sondern sogar zu den anderen Kämpfern in der Arena! Er war sogar einige Male mit Georg und Jens nach Helgoland hinübergefahren. Sie hatten wohl irgendwelche Gesetze der sterblich Welt übertreten, schmuggeln nannte man das, es ging irgendwie darum das man auf dieser Insel günstiger Zigaretten und Alkohol kaufen konnte als in Deutschland. Das hatte er schon nicht verstanden... die Insel war doch auch in Deutschland? Na egal, jedenfalls durfte man nur bestimmte Mengen Alk und Kippen mitnehmen ( die dort wirklich recht günstig waren ). Sie hatten die zulässigen Mengen großzügig überschritten und sich der Kontrolle entzogen. Kein Problem. Jens und Georg machten das wohl öfter und Herrn Löwe war es egal solange es keine Probleme gab. Aber eigentlich fuhr er nur mit, weil er das Meer liebte. Diese weite grenzenlose Fläche ohne Menschen... Er glaubte fest daran, dass es nur auf dem Meer das gab was die Sterblichen Freiheit nannten. Blöderweise waren die beiden bei ner andern Sache erwischt worden und hatten sich ein paar Jahre im Knast eingehandelt... Ihre Meister waren der Meinung, wer so blöd is sich erwischen zu lassen is selber Schuld und ließen die beiden schmoren... schade aber er konnte es nicht ändern und war froh, dass er an dem Abend als die beiden geschnappt wurden nen Kampf gehabt hatte. Sonst wäre er vielleicht dabei gewesen und DAS hätte Ärger gegeben.

Die meisten andern Ghoule mochten ihn nicht, weil er ihnen die Wahrheit über ihr Dasein vor Augen führte ( wie Arthur meinte ). Arthur, der Ghoul des Prinzen von Hamburg war ein Arsch ( sogar für Tito´s Begriffe )... aber wenigstens ehrlich und er akzeptierte Tito zumindest für das was er war! Er nahm sich soger die Zeit, um Tito die schwierigen Worte in den Verordnungen der Domäne zu erklären und korrigierte seine Aussprache und erklärte ihm alles was er nicht verstand oder sagte ihm was er nicht verstehn musste. Das war wichtig für Tito. Er brauchte jemanden der ihm half, da die andern Ghoule von Herrn Löwe neidisch auf Tito waren und ihn ärgerten. Dabei hatte Tito am Anfang versucht ihnen zu helfen!!! Naja, Rico und Rocco waren auch okay. Tito saß oft bei ihnen im Laden rum... er konnte dort sitzen und lernen und die beiden halfen ihm auch beim Sprechen. Aber sie mochten ihn nicht wirklich. Sie waren eben nur normale Ghoule, aber dafür okay. Tito mochte sie sogar wenn er ehrlich war... Auch Carmen war ganz okay, wenn sie nicht mal wieder versuchte ihm zu erzählen, dass er doch " sein Herz für andere öffnen sollte " und wenn er versuchen würde netter zu sein und mehr lächeln würde und offen auf andere zugehen würde ( ohne ihnen Angst zu machen )würde sie auch nett zu ihm sein. Das nervte! Vor allem, weil sie versuchte ihm zu erzählen, das er ja in " Wirklichkeit " ein ganz lieber und weicher Kerl wäre... Assis war auch in Ordnung... Er redete zuviel und wollte einfach nicht akzeptieren was er war, ein Sklave, wie alle anderen auch. Wenigstens hörten ihm die beiden zu, sie wollten lernen, auch wenn sie es niemals schaffen würden ihre unzureichende Herkunft zu überwinden...

Ja und dann war ihm Schmidt passiert!!! Tito konnte sich nicht erklären was damals in ihn gefahren war... Das war schrecklich... Er... er war einfach so verwirrt und wütend und DUMM gewesen... Herr Löwe hatte ihn zurecht gestraft...aber dann war er doch wieder gut mit ihm gewesen und meinte es sei garnicht Tito´s Schuld und das er nun dafür sorgen müsse das Martin, Markus und Tito sich vertragen. Also hatte er angeordnet, dass sie alle einmal in der Haut des jeweils Anderen stecken sollten, zumindest für eine Woche! Naja, wirklich geholfen hatte es nicht, aber wenigstens ließen die Andern ihn jetzt in Ruhe.

Er MUSSTE zu seiner Familie. Er BRAUCHTE den " Bunker ", um sich endlich wieder auf das WESENTLICHE seiner Existenz besinnen zu können. Aber er hatte ANGST. Er war nicht mehr der Selbe. Er war kein Teil des " Bunkers " mehr. Er kannte die äußere Welt und die Freiheiten die man dort hatte... Er würde es schwer haben!

Joseph holte ihn von Flughafen ab. Der Hostewick schien sich zu freuen. Sie fuhren erstmal in ein Hotel. Dort redeten sie, stundenlang... Joseph fragte ihm Löcher in den Bauch und erzählte ihm was so in den letzten drei Jahren passiert war. Tito war glücklich. ENDLICH jemand mit dem er reden konnte. Ja mit Assis konnte er auch reden, aber nicht so... nicht so einfach, so ungezwungen... er konnte ihm nicht viel vom " Bunker " erzählen, da das für Assis eine fremde Welt war... ein finsterer dunkler Ort voller Gewalt und Angst... Aber das war der " Bunker " nicht... nicht nur und das konnte niemand verstehen, niemand der nie dort gelebt hatte!!!

Joseph war stolz auf ihn! Er freute sich über seine Erfolge und verstand seine Misserfolge. Er kannte beide Welten und wußte von was Tito redete. Endlich war da jemand, der ihn verstand und ihm zu versehen gab, dass er seine Sache wirklich GUT machte... auch wenn mal was danebenging. Joseph schaffte es sogar ihm die Sorge zu nehmen er könne im " Bunker " etwas falsch machen. " Und selbst wenn... na du bist doch eh bald wieder draußen. Wird nicht so schlimm werden mein Meister interressiert sich kaum noch für irgendetwas... " Tito spürte wie bitter diese Tatsache für Joseph war... er war nicht nur der älteste Ghoul Gunthers, was ihn zum ältesten Diener im gesamten " Bunker " machte, sondern auch der Liebling seines Meisters. Früher durfte er viel Zeit mit ihm verbringen, ja oft schien es als würde Gunther nurnoch die Anwesenheit Joseph´s dulden. Nun durfte er sich seinem Herrn nurnoch selten Nähern. Ein Martyrium!!! Und da Tito nicht mehr richtig in den " Bunker " gehörte war er nun wiederum der einzige dem Joseph sich voll anvertrauen konnte!

Am nächsten Tag fuhren sie zum " Bunker ". Schon unterwegs hatte sich eine gewisse Beklemmung bei Tito breit gemacht. Sie traten aus dem hellen Sonnenlicht des Spätherbstmorgens in die kühle nach Metall riechende Dunkelheit der Schleuse zum Bunker hinein. Tito stand Nahe bei der Tür nach draussen, die sich langsam schloß, um den Abschiedsgruß der Sonne entgegennehmen zu können. Die nächsten Monate würden hart sein. Die Tournee war noch nicht beendet, solange die andern unterwegs waren durfte er also in Toto´s Käfig... Wenn die Tour zurückkam würde er wieder kämpfen müssen um einen eigenen Käfig zu kriegen...

Er hatte sich zurückgekämpft. Als die anderen von ihrer jährlichen Fahrt zurückkamen hatte er erstmal gehörig Prügel bezogen. Klar die Einzelkäfige waren dem Besten vorbehalten was der " Bunker " vorgebracht hatte, oder denen, die gerade ausgebildet wurden um notfalls auch in der Oberwelt eingesetzt werden zu können. Alle anderen kamen in die Grube oder in den Krankentrakt. Er hatte zwei Wochen im Krankentrakt verbracht bevor er wieder fit genug war sich in der Grube zu beweisen. Dort hatte er etwa vier Wochen bleiben müssen um die Chance auf einen Einzelkäfig zu erhalten. Er schaffte es im ersten Versuch! Ob durch Glück oder Können, EGAL, er hatte es geschafft. Er bekam sogar noch die wichtige Aufgabe die Hostewicks bei der Ausbildung zu unterstützen... Schließlich kannte er die Oberwelt. Diese Ehre gebührte sonst nur Kalibern wie Vito und den anderen Familienältesten!!!

... und dann verletzte er die OBERSTE REGEL für das Überleben im " Bunker "! SEI NIEMALS DEINER STELLUNG SICHER!

Der Erzeuger seines Herrn und Meisters, der unumstrittene Herrscher des " Bunkers ", Gunther, der Grausame, befahl ihn zu sich. Natürlich warf er sich vor diesem Gott zu Boden, doch nicht so, wie die anderen Bewohner die direkt dieser fleischgewordenen Geißel der Menschheit gehörten... Er kniete vor ihm in der Haltung eines Ghouls der dem Kind des entsprechenden Fürsten gehört...